Freizeitpädagogische und kulturelle Angebote
Freie Zeit hat im Antoniushaus einen besonderen Stellenwert. Allgemeine Freizeitangebote wie gemeinsame Unternehmungen und Gruppenreisen sowie der Besuch von Kino, Theater, Konzerten, Veranstaltungen und Bundesliga-Fußballspielen, sind deshalb fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit mit den Leistungsnehmer:innen und werden von den Mitarbeitenden aller Wohnbereiche – der Internate als auch des Erwachsenenwohnens – organisiert.
Die Schulen, Internate sowie die Fachbereiche des Psychologischen Dienstes und der Freizeitpädagogik bieten zudem weitere Freizeit- und Entspannungsangebote: Fußball, Schwimmen und Rollstuhlbasketball, Theater AG, Musikschule, Back- und Bastelgruppen, Reit-, Kanu-, Boccia- oder Bogenschieß-AG, Meditations- und Achtsamkeitsgruppe sowie „Ich AG“, etc.
Let’s rock! Unsere Hausband SELF
Inklusiv wird bei der Hausband des Antoniushauses schon seit über 25 Jahren musiziert, besser gesagt gerockt.
Etwa ein Dutzend Schüler-, Bewohner-, Mitarbeiter:innen und Ehrenamtliche proben wöchentlich in der „Tonschmiede“ neue und bewährte Hits der Rockgeschichte.
Die meisten Schüler:innen bleiben bis zum Ende ihrer schulischen Ausbildung Mitglied und verlassen mit dem Antoniushaus dann auch die Band. Das bedeutet, die Band wechselt etwa alle drei Jahre zwei Drittel ihrer Besetzung. Eine Herausforderung, aber auch Garantie dafür, dass die Musik frisch bleibt und lebendig.
Mit Oldies wie „Hang on Sloopy“ aus den Sechzigern bis zu aktuellen Hits wie „No Roots“ begeistert die Band regelmäßig Sommerfeste, Festivals und andere Events in der Region und darüber hinaus. Legendär waren die mehrfachen Auftritte beim Potsdamer „Rock am Wasserturm“-Festival.
Freiheit und Abenteuer – die jährliche Gespannwagenfahrt des Antoniushauses
Was vor mehr als 25 Jahren als ein Treffen von einem Dutzend Menschen begann, ist mittlerweile zu einem dreitägigen Event mit rund 200 Beteiligten angewachsen.
Das Gefühl der Freiheit und Schwerelosigkeit beim Motorradfahren bleibt körperlich eingeschränkten Menschen meist vorenthalten. Deshalb freuen sich unsere Leistungsnehmer:innen jedes Jahr auf den Tag, an dem sie diese Leichtigkeit des Seins erfahren dürfen.
Im Beiwagen eines Motorrads oder sich auf dem Zweitsitz an den Fahrer klammernd, geht es von der Polizei eskortiert durch den Taunus. Natürlich darf dabei ein Zwischenstopp bei Kaffee und Kuchen auf einem ausgewählten Rastplatz nicht fehlen. Genauso wenig wie das obligatorische Chili bei der Rückkehr sowie das gemeinsame Grillen am Lagerfeuer, an dem bis tief in die Nacht geklönt wird. Bis die Biker:innen in den Zelten auf dem Campus verschwinden und die Bewohner- und Mitarbeiter:innen zufrieden und müde in ihre Betten fallen.
So sind an den jährlichen drei Tagen rund um die Ausfahrt tiefe Freundschaften gewachsen. Es gibt Fahrer:innen, die schon seit 20 oder 25 Jahren dabei sind!
Besser als einer dieser langjährigen Gespannfahrer kann man es nicht ausdrücken: „Für mich ist es wie eine Familie.“
Hochheimer Markt – Wir sind dabei!
Schon seit den achtziger Jahren nimmt das Antoniushaus aktiv an einem der größten Stadtfeste Deutschlands teil.
Früher in einer Mini-Holzbude, gerade mal für vier Personen Platz bietend, präsentiert man sich mittlerweile mit einem professionellen Marktstand in einem 30 Quadratmeter großen Zelt.
Mit einem breitgefächerten Angebot, das immer wieder mal verändert und optimiert wird.
Von Waffeln über die weltberühmte Gref-Völsings Rindswurst bis hin zu Glühwein verkaufen Schüler- und Bewohner:innen, unterstützt durch Mitarbeitende, fünf Tage lang Handgemachtes und beste Qualität.
Es geht bei all dem aber nicht um den Profit, sondern vielmehr um den Erwerb und den Ausbau praktischer und sozialer Fähigkeiten der Schüler- und Bewohner:innen, die sich beim Verkauf im Geldzählen, strukturierten Arbeiten sowie dem Kundengespräch üben. Sie präsentieren das Antoniushaus einer breiten Öffentlichkeit, die das Angebot interessiert und oft lobend annimmt. Und dass dabei für die Schüler- und Bewohner:innen am Ende auch ein bisschen Geld als Verdienst rausspringt, das direkt auf dem Hochheimer Markt wieder ausgegeben werden kann, ist bestimmt auch nicht verkehrt.