Seelsorgliche Begleitung von Menschen mit Behinderung
Das Erfahren von Behinderung ist mit vielen Grenzerfahrungen verbunden. Menschen mit Behinderung benötigen die Erfahrung willkommen, unbedingt angenommen und geliebt zu sein. Die Erfahrung des Angenommenseins will Seelsorge vermitteln; sie ist von daher ein Wesensmerkmal der Rehabilitationsarbeit in JG Rhein-Main.
Die Seelsorge trägt durch gezielte Begleitung im Alltag und an besonderen Wendepunkten der Biographie dazu bei, dass diese Erfahrung im Leben des Einzelnen wirksam werden kann: zum Beispiel in der Bewältigung von Lebenskrisen, im Übergang zu anderen Lebensabschnitten oder in der Vorbereitung auf Erstkommunion/Firmung oder Konfirmation.
Die Seelsorger:innen stehen in Krisensituationen bei. Sie können mit den Leistungsnehmer:innen zusammen Sinn- und Lebensperspektiven entwickeln. Sie können Hilfen aus dem Glauben anbieten, die es Menschen mit Behinderung ermöglichen, zu einer tragfähigen Einstellung zum Leben und vielleicht sogar zu seiner Behinderung zu kommen.
Durch Kontakte mit den Nachbargemeinden oder anderen kirchlichen Gruppen kann der Einzelne auch im Rahmen einer größeren Gemeinschaft erfahren, dass er unbedingt geliebt und angenommen ist. Die Seelsorger:innen stehen aber auch den Eltern und Angehörigen zur Verfügung und bieten Gespräche zur Lebensbewältigung an.
Seelsorge in JG Rhein-Main bedeutet:
- Wege begleiten
- Bis an die Grenzen mitgehen
- Perspektiven eröffnen
- Lebensthemen in einen Sinnzusammenhang stellen
- zum Weitergehen ermutigen
- Sinnsuche begleiten
- Gottessuche ermöglichen
- … von der Seele reden…
- vertraulich
- in schwierigen Lebenssituationen und sehr persönlichen Fragen
- Begleitung in Verlust und Trauer
- Geistliche Begleitung
- Gemeinschaftserfahrungen fördern
- vielfältige ganzheitliche Formen von Feiern und Gottesdiensten
- Leben gemeinsam befragen, verstehen und gestalten
- Besinnungstage, Exerzitien, Biblische Angebote
- sinnstiftende Veranstaltungsangebote - auch für die Öffentlichkeit
- auf dem Weg der Sinnsuche und Sinnerschließung mitgehen
- Kooperation mit allen Bereichen unserer Einrichtung, insbesondere im Zusammenhang mit dem Religionsunterricht
- Ökumenische Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden
Brückenmodell
Das Brückenmodell des Bistums Limburg bietet im Rahmen von einrichtungsübergreifenden Fortbildungen Weiterbildungs-, Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten zu Angeboten des christlichen Glaubens in den einzelnen Einrichtungen. Das Modell geht von so genannten „Brückenköpfen“ aus bzw. möchte Mitarbeiter zu solchen schulen. Diese „Brückenköpfe“ sollen den Bedarf in den Einrichtungen beobachten und dementsprechend auch Angebote ausbauen.
Dabei sollen auch Brücken in die Gemeinden vor Ort gebaut werden, die eine Teilhabe am christlichen Leben ermöglichen und sowohl die Menschen mit Behinderung in die Gemeinden einbinden, als auch ehrenamtliche Menschen aus den Gemeinden in Aktivitäten in und für die Einrichtungen integrieren.
Die MarienKirche Aulhausen
Am Rand der großen Anlage des Sankt Vicenzstifts liegt die MarienKirche als Teil der alten Klosteranlage, die 1219 geweiht wurde. Diese Kirche ist seit der Eröffnung im Januar 2016 die weltweit erste und einzige Kirche, die von Künstlern mit Beeinträchtigung ausgestaltet wurde. Ungewöhnliche Kunstwerke ungewöhnlicher Menschen umgeben nun Gottesdienst, Gebet und Gesang.
Wer die uralte Kirche betritt, wird hineingezogen in die womöglich andere Weltanschauung dieser Menschen. Die Künstler des Atelier Goldstein haben die uralte christliche Botschaft mit außergewöhnlichen Kunstwerken in ihre und unsere Welt übersetzt und anschaulich gemacht. Wenn Sie sich darauf einlassen wollen, werden Sie und Ihre Welt mit neuen und anderen Augen betrachten...