12.06.2024
Antoniushaus: Inklusion menschlich gestalten- Neues Wohnangebot für 24 Erwachsene mit Behinderung
Mit dem Spatenstich starten die Bauarbeiten für das neue Wohnhaus für Erwachsene auf dem Campus des Antoniushauses. Parallel angeordnet zum Hildegard-von-Bingen-Haus, in dem derzeit die erwachsenen Bewohner:innen wohnen, entsteht ein neues zweigeschossiges Gebäude für 24 Menschen mit einer körperlichen und teilweise Mehrfachbehinderung.
„Wir sind froh, dass wir nun den zweiten Neubau für ein Wohnhaus für Erwachsene des Antoniushauses beginnen können“, erläuterte Dr. Caspar Söling, Sprecher der Geschäftsführung der Antoniushaus gGmbH (am Mittwoch, 12. Juni). „Damit können wir nach dessen Fertigstellung die Wohnsituation weiter verbessern und unsere Angebote menschlich inklusiv weiterentwickeln. Denn die Bewohner:innen können wählen, ob sie lieber im Park des Antoniushauses leben wollen oder im Haus Franziska, das wir vor zwei Jahren im Neubaugebiet Schänzchen in Hochheim eröffnet haben.“
Im Gespräch mit Bürgermeister Dirk Westedt sowie Vertreter:innen des Landeswohlfahrtsverbands Hessen und des ausführenden Architekturbüros Kissler&Effgen stellte Dr. Caspar Söling die Pläne für das Bauvorhaben und dessen Bedeutung vor.
Wie das Haus Franziska wird das Wohnhaus auf dem Campus in erster Linie ein Ersatzbau für bestehende Wohnmöglichkeiten. 20 Leistungsnehmer:innen werden vom alten ins benachbarte neue Wohnhaus ziehen, vier zusätzliche Plätze stehen für neue Bewohner:innen zur Verfügung. Das bislang genutzte Hildegard-von-Bingen-Haus kann nicht für Wohnzwecke saniert werden, da dort nicht die geltenden Standards für behindertengerechtes Wohnen umgesetzt werden können. Stattdessen werden die Räume später als Klassenräume für die Edith-Stein-Schule umgebaut, die bereits das Erdgeschoss nutzt.
„Die nächsten Jahre werden für die Projektleiter:innen viel Arbeit bringen“, betonte der Sprecher der Geschäftsführung. „Ich danke der Leiterin des Bereichs Erwachsene, Katja Hormuth, und dem Bauherrenvertreter Nicolai Schefner, dass sie diese große Aufgabe übernommen haben.“ Unterstützt würden sie von zahlreichen Kolleg:innen, die für bestimmte Themen angesprochen würden.
Das Wohnhaus
Das neue Wohnhaus wird südlich des aktuellen Gebäudes errichtet und einen Teil der bisherigen Parkfläche beanspruchen. Auf jeder Etage entsteht eine Wohneinheit mit zwölf Einzelzimmern und Einzelbädern sowie ein großer Gemeinschaftsraum mit Küche, die gemeinsam genutzt wird. Somit kann jeder sich zurückziehen, wenn er alleine sein will, oder zusammen mit anderen Bewohner:innen Zeit verbringen. Dienstzimmer, Sozial-, Abstell- und Wirtschaftsräume sind ebenfalls auf jeder Etage eingeplant.
Zwischen dem Neubau und dem Hildegard-von-Bingen-Haus ist eine Verbindung vorgesehen: Die neuen Räume der Gestaltung des Tages mit neun Plätzen entstehen im
2. Obergeschoss im Westflügel des Hildegard-von-Bingen-Hauses sowie im baulichen Verbindungselement zum Neubau und sind so Schnittstelle zwischen Alt- und Neubau.
Zwischen dem neuen Gebäude und dem Hildegard-von-Bingen-Haus wird ein Innenhof mit Grünfläche neu angelegt. Diese dient auch als Ersatz für einen Teil der Parkfläche, die für den Bau benötigt wird. Die Fertigstellung ist im Jahr 2026 geplant.